Kieferverletzung

Inline-Skating, Radfahren oder Reiten – Wer sportlich aktiv ist, lebt gesünder und ist ausgeglichener. Doch leicht kann es dabei zu Verletzungen im Bereich des Kopfes kommen. Ein ausgeschlagener Zahn, insbesondere jedoch Verletzungen der Kiefer, Jochbeine oder anderer Anteile des knöchernen Schädels sollten immer vom Spezialisten für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie behandelt werden. Knöcherne Verletzungen des Mittelgesichtes und des Augenhöhlenbodens werden anfänglich wegen der begleitenden Schwellung und des Blutergusses von Nicht-Kundigen häufig übersehen. Damit besteht ein geringeres Risiko für unfallbedingte schwerwiegende funktionelle Störungen wie zum Beispiel Beeinträchtigung der Kaufunktion oder des Sehens (dauerhaftes Doppeltsehen), sondern auch das Verbleiben von Asymmetrien des Gesichtes. In solchen Fällen sind meist mehrere aufwändige Korrekturmaßnahmen mithilfe von Knochentransplantaten erforderlich.

Durch die enge Nachbarschaft der Halswirbelsäule und der Atemwege können geschlossene und offene Verletzungen im Bereich der Kiefer und des Gesichtes zudem eine lebensbedrohliche Notfallsituation darstellen. Wichtige motorische Nerven können verletzt sein mit der Folge von Muskellähmungen und Sensibilitätsstörungen. Daraus resultieren nicht nur für den Patienten unangenehme Störungen der Berührungsempfindlichkeit, sondern häufig auch anfallsartige Gesichtsschmerzen. Der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg klärt deshalb jede Verletzung mit modernen bildgebenden Verfahren exakt ab, um so effizient und risikoarm wie möglich behandeln zu können.

Auch bei Verletzungen von Zähnen kann man nur selten ohne Röntgenbild entscheiden, ob der betroffene Zahn erhalten werden kann. Aus dem Kiefer ausgeschlagene Zähne können meist nach spezieller Vorbereitung in das Zahnfach zurückgesteckt werden. Bis sie wieder fest eingeheilt sind, wird der Zahn mit einer Schiene stabilisiert.


Verletzungen des Gesichtsschädels und der Kiefer können durch die enge Nachbarschaft wichtiger Nerven sowie der Halswirbelsäule und der Atemwege lebensbedrohlich sein.