LKG-Spalten

Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zählt zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Von 500 Babys kommt im Schnitt eines mit dieser Anomalie zur Welt. Jungen sind dabei etwas häufiger betroffen als Mädchen.


Damit das Neugeborene von der Mutter gestillt werden kann, wird ihm heute sofort nach der Geburt eine Kunststoffplatte eingesetzt. Sie wird vom Kind wie ein Schnuller akzeptiert und verschließt die Gaumenspalte zunächst provisorisch. Auch kann sie das Wachstum des Kiefers positiv beeinflussen. Ab dem Alter von etwa vier Monaten können dann die Lippenspalte und der Gaumen operativ verschlossen werden. In späteren Eingriffen können dann noch sekundäre Korrekturen erforderlich werden, z. B. um die Zähne in die richtige Stellung zu bringen oder um die Nase zu korrigieren. Es existieren weltweit eine Vielzahl unterschiedlichster Behandlungskonzepte. Viele unterscheiden sich dabei nicht in einem sehr guten funktionellen und ästhetischen Endergebnis. Wichtig ist aber immer die Behandlung an einem Zentrum, an dem echte Spezialisten in einem interdisziplinären Team (in der Regel gemeinsam mit Kieferorthopäden, Hals-Nasen-Ohrenärzten und Logopäden) arbeiten.

Je nach Behandlungskonzept können sind in den ersten Lebensjahren mehrere Operationen erforderlich sein, um die Fehlbildungen zu korrigieren und dafür zu sorgen, dass die Kinder schlucken, kauen und sprechen können. In weiteren Eingriffen wird ein unauffälliges Aussehen angestrebt. Allerdings versuchen die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen die Zahl der OPs so gering wie möglich zu halten.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten werden heute bereits in den ersten Lebensjahren korrigiert.