Schienenbehandlung als erste Hilfe
Erste wirksame Hilfe kann der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurg oft bereits mit einer Schienenbehandlung leisten. Eine individuell angefertigte Zahnschiene, die nachts zu tragen ist, verlagert den Unterkiefer um mehrere Millimeter nach vorne. Zunge, Zungenbein und Kehlkopf folgen dieser Bewegung, so dass sich die hinteren Luftwege öffnen und Sie nachts wieder Ruhe finden. Mehrere kontrollierte Studien belegen den Erfolg. Als nicht operative Therapieoption erfreut sich die so genannte Unterkieferprotrusionsschiene deshalb bei Patienten größter Beliebtheit und Akzeptanz. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Schiene vom Spezialisten individuell angepasst und in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird. Denn das Vorziehen des Unterkiefers belastet die Kiefergelenke und kann bei fehlerhafter Anwendung zu Kiefergelenkbeschwerden und Zahnschäden führen. Die Einbringung einer Schnarcherschiene setzt eine Mindestzahl von 8 Zähnen pro Kiefer und einen weitgehend gesunden Zahnhalteapparat voraus.
Wenn sich die Schienentherapie bewährt, ist es deshalb mittel- und langfristig insbesondere bei Rücklagen des Ober- oder Unterkiefers ratsam, eine operative Kieferverlagerung in Betracht zu ziehen.