Wiederherstellungschirurgie

Die plastische Wiederherstellungschirurgie zählt zu den wichtigsten und "dankbarsten" Gebieten der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Wo zum Beispiel nach Operationen, Verletzungen und Unfällen äußerliche oder innen liegende Defekte verbleiben, können das natürliche Aussehen und die natürliche Funktion der betroffenen Bereiche wiederhergestellt werden. Darauf ist der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg spezialisiert. Mit hoch entwickelten Operationstechniken kann er zerstörtes oder deformiertes Knochengewebe genauso rekonstruieren wie die Weichgewebe des Gesichtes und Kopfes.


Das Standardverfahren, um kleinere Weichgewebsdefekte zu decken, ist die so genannte Lappenplastik. Haut- und Unterhautgewebe aus der Umgebung wird dabei in den Defekt "verschoben" oder "hineingedreht". Bei größeren Defekten reicht das umgebende Gewebe oft nicht aus, so dass aufwendigere Verfahren nötig sind. Manchmal kann das benachbarte Gewebe mithilfe eines Silikonballons aufgedehnt und für die Verpflanzung vermehrt werden. Wo dies nicht möglich oder sinnvoll ist, wird das fehlende Gewebe mikrochirurgisch transplantiert. Weitgehend identische Gewebe werden dabei aus anderen Bereichen des Körpers entnommen und in den Defekt verpflanzt. Blutgefäße und gegebenenfalls Nerven von Transplantat und Empfängerstelle verbindet der Chirurg unter dem Operationsmikroskop. Auf diese Weise kann der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg fast aller Gewebe, ob Haut, Weichteile oder Knochen, im Bereich des Gesichtes ersetzen bzw. die anatomischen Strukturen wiederherstellen.

Wenn zum Beispiel Teile von Nase, Wange oder Ohr verloren gegangen sind, kann der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg gleichzeitig auch die spezifische Form weitgehend wiederherstellen. Wo dies gar nicht möglich oder erwünscht ist, können Teile des Gesichtes durch eine so genannte Ephitese ersetzt werden: In spezialisierten Labors wird der betroffene Bereich aus Silikonmasse täuschend echt nachempfunden.